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„Nationalen Antikriegstag“ verhindern!
8. Oktober 2009 - Dimitri Tsalos

Zum 5. September 2009 mobilisieren Neonazis bundesweit zum so genannten. „nationalen Antikriegstag“ in Dortmund. Im aktuellen Aufruf der so genannten „Autonomen Nationalen“ werden nunmehr die US-amerikanischen Kriege verurteilt, die eine Verteidigung und Ausweitung der kapitalistischen Produktionsweise zum Ziel hätten – als ob das die Nazi-Deutschen nicht zum Ziel gehabt hätten.

Es ist bedenklich, dass Neonazis im Osten der BRD in der Lage sind, einzelne Kommunen regelrecht zu beherrschen. Die Situation im Westen ist qualitativ eine völlig andere, mit einer hochgradigen Ausnahme: Die Ruhr-Metropole Dortmund soll nach und nach zu einem Schwerpunkt der bundesweiten Neonazi-Szene ausgebaut werden. Zum 5. Mal in Folge wird europaweit zum „Nationalen Antikriegstag“ nach Dortmund mobilisiert. Im vergangenen Jahr wurden erstmals 1.000 Teilnehmer erreicht.

Der Aufruf gibt sich antiimperialistisch, antiamerikanisch und anti-neoliberal. Die autonomistische Linke hat der Dortmunder Entwicklung nichts entgegensetzen können. Vielmehr konzentrierten sich antinationale und antideutsche Spektren, die bisher eine innerlinke Hegemonie in der Region hatten, auf das Bashing anderer Linker. So waren die Anti-Nazi-Demos der vergangenen Jahre in Dortmund von USA- und Israel-Fahnen geprägt. Die Agitation gegen die Kriege der USA wurde den Nazis überlassen.

Vor diesem Hintergrund ist erklärbar, dass die örtlichen Neonazis wachsen können und immer selbstbewusster werden. Mittlerweile wurden ganze Häuser in Beschlag genommen, der Stadtteil Dorstfeld droht okkupiert zu werden. 2005 wurde der Punk Thomas Schulz ermordet. Am 1. Mai 2009 griffen 400 Neonazis die traditionelle Mai-Demo an – politisch unklug, militärisch aber neu.

Der Aufruf von Initiativ e.V., der sich gegen die beanspruchte deklamatorische Anti-Kriegs-Hoheit der Neonazis richtet: [zum Artikel]