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Alle Beiträge zum Stichwort » Ägypten «

Niederlage der revolutionären Mehrheit

14/1/2013 - Mohammad Aburous
Zwischen den beiden Wahlrunden lösten die Militärs das Parlament auf und schränkten die Kompetenzen des kommenden Präsidenten stark ein, was einem Militärputsch ähnelt. Das lange Zurückhalten der Ergebnisse der Stichwahlen und die jeweiligen Mobilisierungen der Muslimbrüder und der Regimeanhänger deuten auf eine Krise hin, die hinter den Kulissen gelaufen sein muss, bevor die Wahlkommission den Kandidaten der Muslimbrüder Mursi zum Wahlsieger eines inzwischen ausgehöhlten Amtes erklären konnte. Der erste WahldurchgangIn der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen erhielt … [weiterlesen]

Sündige Islamisten?

14/1/2013 - Wilhelm Langthaler, Anna Steiner, Mohammed Waked
Nach dem Sturz von Mubarak hat die Muslimbruderschaft einen instabilen Block mit dem Obersten Militärrat (Supreme Council of the Armed Forces, SCAF) gebildet. Was ist der Grund dafür und wird sie ihn erhalten können? Der Block wird vor allem durch den Einfluss der USA in der Region bestimmt. Wir reden hier nicht von einem Block zwischen Militärrat und Muslimbrüdern, sondern zwischen dem Militärrat, den Muslimbrüdern und den USA. Beginnen wir mit der Armee. Ihre Anführer waren mit der Revolution einverstanden, weil sie Mubarak und seinen Sohn loswerden wollten, da diese versucht … [weiterlesen]

„Die nächste Revolution wird sozial sein“

7/11/2011
intifada: Mubarak wurde durch einen Volksaufstand gestürzt. Haben Sie auf diesen Moment gewartet? Abdelhalim Qandil: Ich habe zehn Jahre lang darauf gewartet. Es gibt eine Revolution, doch sie hat keine ebenbürtige Führung. Die Revolution war gezwungen, sich eine Führung auszuborgen, dargestellt durch den Militärrat. Das führt dazu, dass der Kampf weitergeht, sogar selbst um die demokratischen Slogans dieser Revolution Das ist ein Hin und Her. Manchmal geht der Rat schnell auf die Forderungen ein, wie z.B. im Fall des Mubarak-Prozesses, was das Maximum dessen darstellt, was der … [weiterlesen]

Die Salafisten im revolutionären Ägypten

30/10/2011 - Shorbagi El, Essam Fawzi
1. Januar: Bei einem Bombenanschlag auf eine koptische Kirche werden insgesamt 21 Menschen getötet und 79 verletzt. Ägypten ist im Schockzustand. Der Anschlag wird wechselweise Al Qaeda, einer palästinensischen Organisation und ägyptischen Salafisten zugeschrieben. 25. Januar: erstmals seit den 1970er Jahren schaffen es Tausende von Demonstranten, organisiert Polizeisperren zu durchbrechen und sich aus mehreren Stadtteilen zu Tausenden auf dem Tahrir-Platz zu vereinigen. In den folgenden Tagen mobilisieren überall in der Stadt kleine Gruppen von jungen Leuten die Bevölkerung für … [weiterlesen]

Der Dschinn ist los

29/10/2011 - Chalid al-Chamissi, Anna Steiner
intifada: Herr Chamissi, Sie sind Roman- und Drehbuchautor und Journalist. Welche Rolle spielen Literaten wie Sie in Ägypten vor und nach dem 25. Jänner? Chalid al-Chamissi: Ich denke, bezogen auf die Revolution in Ägypten haben Menschen des kulturellen Lebens, wie Künstler oder Literaten, eine wichtige Rolle – das hatten sie bereits Jahre vor der Revolution. Revolutionen beginnen für gewöhnlich mit Ideen, nicht mit Demonstrationen. Wie können wir von der Französischen Revolution sprechen, ohne dabei an Jean-Jacques Rousseau, an Montesquieu oder an Diderot zu denken? Es ist … [weiterlesen]

Zwischen Hammer und Amboss

7/3/2010 - Mohammad Aburous
Die von Israel verhängte Blockade hat bisher etwa fünfhundert Menschen das Leben gekostet, die in direktem Zusammenhang mit dem Mangel an medizinischer Versorgung starben. Der Gazastreifen liegt großteils noch in Trümmern, weil Israel unter anderem die Zufuhr von Baumaterialien verhindert. Die lebenswichtigsten Materialien erreichen Gaza über Tunnel, die unter der ägyptischen Grenze verlaufen. Nun will Ägypten eine Stahlmauer entlang der Grenzen mit dem Gazastreifen bauen, die tief in den Boden hineinreicht, um die Untertunnelung zu verhindern. Die inner-palästinensische … [weiterlesen]

Zwischen Machtkampf und Ohnmacht

24/9/2008 - Mohammad Aburous
Der "Waffenstillstand" zwischen der Widerstandsregierung im Gazastreifen und Israel ist das Ergebnis langer indirekter Verhandlungen, bei denen Ägypten eine Schlüsselrolle als Vermittler spielte und auf die Hamas-Führung erheblichen Druck ausübte. Obwohl die Vereinbarung – noch – gültig ist, hat sich am Alltag der Konfrontation nur wenig geändert. Die israelischen Angriffe im Westjordanland und im Gazastreifen gehen weiter, die Blockade von Gaza bleibt, mal enger mal lockerer, aufrecht und gewinnt durch die Beteiligung der Nachbarstaaten und die Abmachungen mit der … [weiterlesen]