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Alle Beiträge zum Stichwort » Irak «

Halbe-halbe

15/2/2011 - Wilhelm Langthaler
Für Triumphschreie gibt es wenig Anlass. Die Einigung auf den Regierungschef dauerte über ein halbes Jahr und die Bildung der Regierung selbst könnte an der Jahresmarke kratzen. Die zugrunde liegenden Konflikte sind nur babylonisch gekittet und können jederzeit erneut aufbrechen. Einzig sicher ist der iranische Einfluss. Washingtons deklarierter Erzfeind steht gestärkt da, während sowohl die USA als auch der Widerstand halbe Niederlagen zu verbuchen haben. Am Höhepunkt des Besatzungskrieges befanden sich rd. 170.000 US-Soldaten im Land. Bereits unter Bush wurde ihre Zahl … [weiterlesen]

Trends im irakischen Chaos

28/8/2010 - Mundher Al-Adhami
Offensichtlich und allgegenwärtig ist die Vertiefung der politischen Fragmentierung und des Chaos’. Es hat keinen Sinn etwas anderes zu behaupten, obwohl die Hoffnung bleibt, dass wir nicht wieder in einer Periode konfessionell motivierter Gräueltaten wie in den Jahren 2006/7 versinken. Die zu analysierenden Fronten sind die US-Pläne, die irakische Kollaborateurklasse, die regionale Politik, irakische bewaffnete Widerstandskräfte und schließlich der Großteil der irakischen Bevölkerung, der innerhalb dieses wachsenden Chaos einen Weg finden muss, um zu überleben. An jeder dieser … [weiterlesen]

Frauen im Widerstand

5/6/2009 - Sebastian Baryli, Haifa Zangana
intifada: Wie sehen Sie als Frau den Zusammenhang zwischen der Besatzung und der Frauenfrage? Zangana: Vor dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak wurde die Frauenfrage benutzt, um den Angriff zu rechtfertigen. Sie haben dabei nicht nur mit den Massenvernichtungswaffen argumentiert, sondern auch immer wieder die Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte vorgebracht. Das war eine wesentliche Stütze für die Argumentationskette der USA. Die Angreifer haben sich so als Befreier dargestellt, die vor allem auch Frauenrechte installieren würden. Diese moralische Rechtfertigung war für die … [weiterlesen]

Ein Schritt zur Demokratie?

5/6/2009 - Wilhelm Langthaler
"Es ist aber sicher wahr, dass sie einen enormen Erfolg für den Irak und für die USA bedeuten." Gerecht hält ostentativ am unpopulär gewordenen neokonservativen Ideologem, nach dem die USA die Demokratie mit Waffengewalt exportieren müssten, fest. Das mag Propaganda sein, doch die vergangenen Wahlen scheinen ihm auf den ersten Blick Recht zu geben. Ein zweiter Blick lohnt sich daher. Auf die Quintessenz gebracht meint Gerecht: Was alle Iraker wollen, ist zu wählen, mit zu bestimmen, und das habe einzig und allein die US-Intervention ermöglicht. Im Übrigen dürfe man ob des … [weiterlesen]

War der "Surge" erfolgreich?

18/4/2009 - Wilhelm Langthaler
Die wirklich neue Entwicklung des letzten Jahres ist die strategische Niederlage Al Qaidas. Diese kann nicht in erster Linie mit dem militärischen Druck der USA erklärt werden. Sie hängt mit der grundlegenden politischen Unfähigkeit des Salafismus zusammen, Konsens und Hegemonie zu schaffen. Im Grunde hätten die Ausgangsbedingungen im Irak für Al Qaida & Co nicht besser sein können. Auf der einen Seite stand eine bewaffnete Volksbewegung gegen die amerikanische Besatzung, in der sie schwimmen konnten. Auf der anderen Seite bot sich ein schiitisch dominiertes Marionettenregime … [weiterlesen]