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Alle Beiträge zum Stichwort » Israel «

Archäologie im Nahost-Konflikt

28/8/2010 - Dieter Reinisch
Die Ausformung des Fachs der wissenschaftlichen Archäologie ging in Europa Hand in Hand mit ihrer Verwendung durch die Politik im 19. Jahrhundert. Wir können zwischen einer nationalen und einer nationalistischen Archäologie unterscheiden. Die nationale Archäologie erforscht ein bestimmtes Land, eine bestimmte Region. Die nationalistische Archäologie hat zusätzlich die politische Intention, die Ergebnisse zum Zwecke des nation-buildings zu verwenden. Im Gegensatz zur nationalen Archäologie geht ihre Arbeit und Intention über die eigentlichen (Staats-)Grenzen hinaus. Bei unserem … [weiterlesen]

Umstrittener Waffenstillstand

13/10/2009 - Wilhelm Langthaler
Im Sommer eskalierte der Konflikt zwischen der in Gaza herrschenden Hamas und den militanten Salafiten erstmals in einer Form, die auch vom Westen wahrgenommen wurde. Doch wie lässt sich die blutige Auseinandersetzung erklären? Radikal-Islamisten gegen – ja, wen nun eigentlich? – vielleicht Radikal-Radikal-Islamisten, um in der Methodik der westlichen Medien zu bleiben, die "radikalislamisch" als Prädikat der moralischen Verwerflichkeit benutzen. Tatsächlich, hinsichtlich des Kulturkonservativismus und dessen Erhebung zur Richtschnur islamischen Verhaltens unterscheiden sich Hamas … [weiterlesen]

Schwedischer Antisemitismus?

13/10/2009 - Mohammad Aburous
Die Reaktion der israelischen Regierung auf den schwedischen Zeitungsbericht über Organhandel (1) ähnelt in ihrem karikaturistischen Ausmaß der Reaktion einiger islamischer Länder auf die geschmacklosen dänischen Karikaturen. So eine Reaktion war zu erwarten von einer Besatzungsmacht, die seit Jahren ungestraft für mehrere Kriege und Menschenrechtsverletzungen in der Region verantwortlich ist. Der Antisemitismusvorwurf ist hier eine Farce. Dieser wurde bereits inflationär im Zusammenhang mit der Verurteilung der israelischen Angriffskriege im Libanon und Gazastreifen gebraucht, sowie … [weiterlesen]

Rassismus und Kolonialismus

8/10/2009 - Urs Diethelm
Die UN-Konferenz gegen Rassismus 2001 in Durban anerkannte den Kolonialismus und damit verbundenen Massaker, die Versklavung und die bis heute andauerende Diskriminierung von indigenenen Völkern als eine Form des Rassismus. Diese Anerkennung bei der UN-Staatenkonferenz ist ein Erfolg der vom südafrikanischen Staat und vielen NGOs geförderten grossen Mobilisierung von Betroffenen, die parallel zu der UN-Konferenz in Durban ein NGO-Forum mit ca. 10 000 Teilnehmern abhielten. Die NGO-Konferenz verabschiedete eine Schlusserklärung, die nur teilweise Eingang in die Erklärung der … [weiterlesen]

"Angst rechtfertigt nicht die Auslöschung"

5/6/2009 - Avigail Abarbanel, Elisabeth Lindner-Riegler
Vor kurzem konnte ich bei einem von einer australischen pro-palästinensischen Aktivistengruppe organisierten Abendessen Ali Abunimah sprechen hören. Abunimah, ein Autor und Mitbegründer der "Electronic Intifada", tritt für die Ein-Staat-Lösung in Palästina/Israel ein – so wie ich das auch tue. Die einzige gerechte Lösung für den nun schon lange andauernden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist ein demokratischer und säkularer Staat für beide Völker einschließlich des Rechts auf Rückkehr für die palästinensischen Flüchtlinge. Abunimah sieht optimistisch in … [weiterlesen]

"Siedlungsstopp vollkommen unglaubwürdig"

30/1/2009 - Margarethe Berger, Peter Melvyn, Ilan Pappe
intifada: Was waren die Reaktionen auf Ihr Buch "Die ethnische Säuberung Palästinas" in Israel? Das offizielle Israel hatte immer jede Verantwortung für die "Nakba" - die Vertreibung von rund 750,000 Palästinensern – abgelehnt. Wie kann Israel im Licht der Quellen aus Staatsarchiven, Protokollen oder Berichten, auf die sich Ihr Buch stützt, die Verantwortung weiterhin ablehnen? Schließlich sind diese Quellen doch für jedermann zugänglich. Ilan Pappe: Das Buch selbst wurde in Israel eher ignoriert. Es gab eine große Debatte, in der israelische Historiker nach ihrer Meinung über … [weiterlesen]

Die Lüge von der israelischen Selbstverteidigung

30/1/2009 - Wilhelm Langthaler
Die Schuld bleibt dennoch letztlich immer bei den Palästinensern. Diese Darstellung wird von den westlichen Staatskanzleien sekundiert und zwar nicht nur in Washington, sondern auch in Europa. Tatsächlich gelingt Israel hier die Verkehrung der Realität. Über viele Monate hat die von der Mehrheit der Palästinenser gewählte Hamas den Waffenstillstand eingehalten, während Israel das Embargo und die Morde aus der Luft fortsetzte. Irgendwann musste diese Einseitigkeit ein Ende haben, zumal den Palästinensern Schritt für Schritt die Existenzgrundlage entzogen wird und der Widerstand … [weiterlesen]

Boykott, Desinvestition und Sanktion gegen Israel

30/1/2009 - Franz Fischer
Bei der BDS-Kampagne handelt es sich um den Aufruf, der 2005 von palästinensischen Organisationen veröffentlicht wurde. Ausserhalb Palästinas arbeiten schon lange Solidaritätsbewegungen mit Boykott- und Sanktionsforderungen. Ein Beispiel aus der neueren Zeit ist der Mazpun-Aufruf vom April 2001, der von Juden und Jüdinnen initiiert wurde und zum Boykott israelischer Produkte und des Tourismus nach Israel aufrief. Ein Beispiel aus der Schweiz ist die «Boykotterklärung» von 2003, die von 28 Organisationen unterzeichnet wurde. Von diesen seien hier BastA! (eine Basler Linkspartei), … [weiterlesen]